Jubiläumsveranstaltung - 20 Jahre
Altenburg. Dieser Abend wird vielen im Gedächtnis bleiben. Es war die Party der großen Gefühle. Die "20.", die KSB- Sportkoordinator Horst Gerth erneut fest im Griff hatte und dafür Dankesworte und Blumen von Kreissportbundchef Harald Moritz und dessen Stellvertreter, mit viel Beifall bedacht, erhielt. Gerth schien völlig überrumpelt: "Die Überraschung ist gelungen, ich bin einfach sprachlos", sagte er, nachdem Moderator Thomas Lopau (MDR) ihn in den Mittelpunkt der Runde gelockt hatte. Die diesjährige Sportlerumfrage war in Hinsicht der Rekordbeteiligung mit 54 374 abgegebenen Stimmen die zweitbeste in ihrer 20-jährigen Geschichte. Die Ergebnisse der einzelnen Kategorien fielen knapp aus und kurz vor halb zehn war es dann offiziell. Mit 2141 Stimmen und somit 85 Stimmen vor Ringerin Maria Müller hatte sich Mike Jahr den Titel Sportler des Jahres 2010 gesichert. Es reckten nicht nur Kickboxer und Trainer die Fäuste gen Hallendach, sondern die Mehrheit der 700 anwesenden Gäste erzeugte einen Jubelsturm. Der Saal kochte! Zu den ersten Gratulanten zählte Anne Müller, die zu dieser Zeit im Trainingslager weilende Maria vertrat. "Ich gönne Mike den Titel von ganzem Herzen", sagte die American-Football-Spielerin, "Das sieht meine Schwester Maria ganz genauso." In die Jubel- und Gratulanten-Schar reihte sich u.a. Landrat Sieghardt Rydzewski, der sich riesig für Mike freute, aber auch Karl-Heinz Wolf ein, den mit Mike mehr verbindet als eine glänzende Glatze. "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und er hat es nach so vielen Teilnahmen ohne Sieg verdient", erklärt der 73-Jährige, der sich wenige Minuten später selbst über eine Auszeichnung freuen durfte: über die des populärsten Sportlers der vergangenen 20 Jahre Sportlerumfrage. Überwältigend waren nicht nur die Emotionen bei den umjubelten Ehrungen, sondern auch die Showeinlagen zwischen den Ehrungen. Für die Begeisterung der Gäste sorgten u.a. die Cheerleader des ZFC Meuselwitz, die Bionix-Breakdancer, die Turnerinnen des TuS Friesen, die Fliegenden Sachsen und die Tanzformation des TSC Schwarz-Gold Altenburg. Als Ehrengäste waren die derzeit beste Bob-Anschieberin der Welt, Romy Logsch und Ex-Weltklasse-Judoka Annett Böhm anwesend, welche Auszeichnungen mit vorgenommen hatten. Sehr begeistert äußerte sich auch Sozialstaatssekretär Hartmut Schubert (SPD): "Die Bedeutung der Party erkennt man an der Freude der Athleten, die genauso groß ist wie die über sportliche Erfolge. Hier werden Menschen geehrt, die eine wichtige soziale Funktion erfüllen. Daher ist der größte Gewinner der Sport".
OVZ Interview mit Mike Jahr
"Damit habe ich nicht mehr gerechnet"
Als Mike Jahr als Sportler des Jahres verkündet wurde, riss sein Trainer Jan Kramer jubelnd die Fäuste hoch und drückte seinen international erfolgreichen Schützling. Die OVZ sprach mit Coach und dem Doppelweltmeister von 2010.
OVZ: Sie sind Welt-
und Europameister. Hebt einen so eine Ehrung noch an?
Mike Jahr: Auf jeden Fall. Das ist einer der bedeutendsten Titel meiner Karriere. Ich habe damit nicht mehr gerechnet. Immerhin war ich schon fünf- oder sechsmal nominiert.
Jan Kramer: Irgendwie hatten wir uns fast damit abgefunden, hier unter dem Motto anzutreten: Dabeisein ist alles. Der Sieg ist für Mike und mich die Krönung eines unvergesslichen Jahres.
OVZ: Dieser Erfolg
hat viele Väter?
M.J.: Ja. Danken muss ich meinen Trainern, allen, die für mich gestimmt haben und die zu mir halten. Und meinem Verein, dem diese Ehrung auch gilt. Stolz macht mich, dass ich in meiner Heimat nun so viele Fans habe.
J.K.: Die Randsportart Kickboxen bzw. Thaiboxen ist im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen. Daran haben all jene eine Aktie, die diese Erfolge öffentlich machten und machen. Doch zu allererst gebührt sie Mike, der sich tagtäglich schindet und nie aufsteckt.
OVZ: Davon zeugt das
Veilchen...
M.J.: Das habe ich mir beim Europacup im Thaiboxen geholt, als es mich kurz vor Kampfende noch erwischte. Aber so ist Kampfsport. Da kann es auch gegen einen laufen.
OVZ: Was wird mit der
Trophäe für den Sportler des Jahres?
M.J.: Im Laufe der Jahre sind viele Pokale zusammengekommen. Aber der bekommt einen Ehrenplatz